Pastell-Duell: Softpastell oder Ölpastell – was macht dich glücklicher?

 

Soft vs. Öl-Pastell – welche Kreide eignet sich besser?

Pastellmalerei hat etwas Magisches: Farben, die leuchten, weiche Übergänge, ein sinnliches Malgefühl. Doch sobald man vor dem Regal mit Pastellkreiden steht, taucht die große Frage auf: Softpastell oder Ölpastell – welche Kreide ist eigentlich die richtige?

Beide haben ihre Stärken, beide fordern ihre Eigenheiten und beide können richtig Spaß machen. Damit du nicht ewig grübelst, sondern direkt loslegen kannst, schauen wir uns die Unterschiede einmal ganz genau an.


Softpastell – der Klassiker für satte Leuchtkraft

Wenn du an klassische Pastellbilder denkst, zum Beispiel Tierporträts mit samtigem Fell oder realistische Landschaften, dann sind Softpastelle meist die erste Wahl.

Eigenschaften von Softpastell

  • Pulverige Konsistenz: Die Kreide enthält viel Pigment und wenig Bindemittel – dadurch leuchten die Farben extrem intensiv.

  • Mattes Finish: Softpastelle glänzen nicht, sondern wirken samtig und edel.

  • Leicht zu verwischen: Mit den Fingern, Papierwischern oder Tüchern kannst du traumhafte Übergänge zaubern.

  • Viel Schichtarbeit möglich: Durch Fixativ und die raue Papierstruktur lassen sich mehrere Farbschichten übereinanderlegen.

Vorteile von Softpastell

  • Unglaublich brillante Farben

  • Perfekt für realistische Zeichnungen (z. B. Fell, Augen, Landschaften)

  • Feine Details mit Pastellstiften kombinierbar

  • Sehr vielfältige Techniken möglich

Nachteile von Softpastell

  • Staubentwicklung – beim Arbeiten immer etwas Papiertücher parat halten

  • Bilder brauchen Fixativ oder Glasrahmen, sonst verwischt alles

  • Für unterwegs eher unpraktisch


Ölpastell – die unterschätzte Schwester

Ölpastelle werden gerne mal belächelt, weil viele sie aus der Schulzeit kennen. Aber: Sie können richtig spannend sein, wenn man weiß, wie man sie einsetzt.

Eigenschaften von Ölpastell

  • Wachsig-öliges Gefühl: Ähnlich wie ein Wachsmalstift, aber weicher und farbintensiver.

  • Stark deckend: Ölpastelle lassen sich fast wie Öl- oder Acrylfarben auftragen.

  • Kein Staub: Anders als Softpastelle bleiben die Finger sauber(er).

  • Gut kombinierbar mit Mischtechniken (z. B. Schaben, Schichten, sogar mit Lösungsmitteln verwischen).

Vorteile von Ölpastell

  • Robust und transportfreundlich – perfekt für Skizzenbücher

  • Kein Fixativ nötig – die Farbe bleibt auf dem Papier

  • Spannende Maltechniken (z. B. Impasto, Schraffuren, Sgraffito)

  • Intensiv leuchtende Farben

Nachteile von Ölpastell

  • Weniger fein in der Detailarbeit

  • Schwieriger saubere Übergänge zu gestalten

  • Trocknen nie ganz aus – man muss aufpassen, dass Bilder nicht verschmieren


Soft vs. Öl – der direkte Vergleich

Merkmal Softpastell Ölpastell
Farbintensität Extrem leuchtend, samtig-matt Leuchtend, leicht glänzend
Handhabung Pulverig, verwischbar, sensibel Wachsig, deckend, robust
Details Sehr gut möglich Eher schwierig
Techniken Layering, Blending, realistisch Schaben, Mischen, experimentell
Fixierung Fixativ oder Rahmen notwendig Kein Fixativ nötig
Staub Ja Nein
Transport Weniger praktisch Ideal für unterwegs

Welche Kreide passt zu dir?

Jetzt kommt die entscheidende Frage: Welche Pastellkreide eignet sich besser für dich?

  • Du liebst realistische Tierporträts oder Landschaften?
    → Dann sind Softpastelle dein bester Freund. Sie geben dir Kontrolle über feine Details, satte Farben und weiche Übergänge.

  • Du bist experimentierfreudig und magst kräftige Strukturen?
    → Dann greif zu Ölpastellen. Sie sind perfekt für expressive Bilder, Mixed Media und spontane Skizzen.

  • Du bist Anfänger und willst erstmal testen?
    → Probier beide aus! Ein kleines Starter-Set kostet nicht die Welt, und du merkst schnell, mit welchem Medium du dich wohler fühlst.


Praktische Tipps für deine Wahl

  1. Papier beachten: Softpastelle brauchen spezielles Pastellpapier mit Struktur. Ölpastelle funktionieren auch auf normalem Zeichenpapier oder Leinwand.

  2. Kombinieren erlaubt: Manche Künstler starten mit Softpastell für den Hintergrund und setzen Ölpastell für Akzente ein.

  3. Sauberkeit: Softpastell macht Finger bunt, Ölpastell eher fettig – halte also immer Tücher parat.

  4. Aufbewahrung: Softpastellbilder am besten unter Glas, Ölpastelle lieber in Mappen oder fixierten Büchern lagern.


Fazit: Kein „besser“, sondern ein „anders“

Am Ende geht es nicht um „Softpastell oder Ölpastell – was ist besser?“, sondern darum, was zu deinem Stil passt.

Softpastelle sind wie ein feiner Flügelspieler – leicht, sanft, detailverliebt.
Ölpastelle dagegen sind der Stürmer – kräftig, direkt, voller Power.

Wenn du realistisch malen willst, vor allem in der Tiermalerei, wirst du mit Softpastellen wahrscheinlich glücklicher. Wenn du aber Lust hast, mit Farben zu spielen und experimentell zu arbeiten, solltest du den Ölpastellen eine Chance geben.

Mein Tipp: Teste beide! Vielleicht entdeckst du dabei sogar deine ganz eigene Mischtechnik.


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ÜBER DEN AUTOR

Autor

Andreas Stolz

Leidenschaftlicher Naturliebhaber und begeisterter Natur- und Tiermaler mit Pastellkreide

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