Mehr Tiefe, mehr Wow: Licht und Schatten bei Tieren richtig malen

 

Licht & Schatten bei Tieren:
Wie du Tiefe und Volumen erzeugst

Stell dir mal vor: Du malst voller Leidenschaft ein Tierporträt. Das Fell sitzt, die Farben stimmen, die Augen sind süß – aber irgendwie sieht alles noch ein bisschen flach aus. Fast so, als hätte dein Tier die Dimensionen einer Postkarte.

Genau da kommen Licht und Schatten ins Spiel. Sie sind der magische Schalter, der dein Bild vom „nett“ zum „wow“ katapultiert.

Heute nehme ich dich mit auf eine Reise durch das Reich der Schattierungen, Highlights und kleinen Tricks, mit denen deine Tiere plötzlich lebendig wirken. Und keine Sorge: Es klingt vielleicht nach Raketenwissenschaft, aber du brauchst dafür weder ein Studium noch die Geduld eines Zen-Mönchs.


Warum Licht und Schatten so wichtig sind

Mal ehrlich: Wenn wir uns ein Tier anschauen – egal ob Katze, Hund oder Löwe – sehen wir nicht einfach nur Farbe. Wir nehmen Formen wahr, Volumen, Rundungen. All das entsteht durch den Kontrast von hell und dunkel. Ohne diese Unterschiede wirkt dein Bild wie plattgebügelt.

Stell dir eine Kugel vor. Malst du sie einfach nur grau an, sieht sie aus wie ein Kreis. Fügst du aber einen Schatten auf einer Seite und ein kleines Highlight auf der anderen hinzu – zack, schon hast du eine Kugel mit Tiefe. Und genau so funktioniert es auch mit einem Hundefell oder einem Katzenohr.


Storytime: Mein erstes „Platt-Tier“


Ich erinnere mich noch an mein erstes Tierporträt. Ein Labrador. Ich war stolz wie Bolle – bis meine Frau meinte: „Der sieht ja süß aus… wie ein Aufkleber!“ Autsch. Damals hatte ich einfach Fell gezeichnet, überall die gleiche Helligkeit, null Schatten, null Tiefe. Der Hund wirkte wie ausgeschnitten und aufs Papier geklebt.

Das war der Moment, in dem ich lernte: Realismus braucht Mut zum Dunkel. Erst wenn du dich traust, richtig tiefe Schatten zu setzen, kommt das Volumen ins Spiel.


Woher kommt das Licht? – Dein erster Schritt

Bevor du losmalst, stell dir die wichtigste Frage: Wo ist die Lichtquelle?

  • Kommt sie von links? Dann sitzt der Schatten rechts.

  • Kommt sie von oben? Dann ist die Unterseite des Tieres dunkler.

  • Kommt sie von hinten? Dann hast du diese coolen Kantenlichter, die das Fell leuchten lassen.

Tipp: Halte ein Foto von deinem Tiermotiv schräg ins Licht. So erkennst du sofort, wo sich Schatten sammeln und wo Highlights entstehen.


Fell malen: Ohne Licht kein Flausch

Fell ist tückisch. Viele Anfänger malen Strich an Strich, schön brav nebeneinander – und wundern sich, warum der Hund aussieht wie ein Teppich. Das Geheimnis: Fell bekommt Volumen durch dunkle Schichten darunter und helle Striche obendrauf.

So gehst du vor:

  1. Grundschicht anlegen – in mittlerem Ton.

  2. Schatten setzen – tiefere Töne in Vertiefungen, unter dem Kinn, zwischen den Pfoten.

  3. Highlights drüber – feine, helle Striche an Stellen, wo das Licht das Fell streift.

Dadurch entsteht sofort diese Tiefe, die dein Tier fast streichelbar macht.


Augen malen: Der Spiegel mit Lichtpunkt

Wenn du schon mal Tieraugen gemalt hast, weißt du: Ohne Lichtreflex wirken sie tot.

  • Der Trick ist ein kleiner weißer Punkt an der richtigen Stelle.

  • Achte darauf, dass er immer in Richtung der Lichtquelle sitzt.

  • Kombiniert mit einem dunklen Schatten im unteren Bereich der Iris wirkt das Auge plötzlich lebendig.

Kleiner Hack: Setz den Lichtpunkt immer zuletzt. Es fühlt sich fast magisch an, wie dein Bild in dem Moment „aufwacht“.


Schatten sind nicht einfach nur schwarz

Ein häufiger Fehler: Schatten = schwarze Fläche. Nope! Schatten sind viel spannender. Schau genau hin: In einem braunen Fellschatten siehst du oft tiefe Rottöne oder kühle Grautöne. Bei weißem Fell kann der Schatten sogar bläulich wirken.

Merke dir: Schatten tragen die Farben der Umgebung. Wenn dein Hund draußen im Gras liegt, mischt sich ins Fell ein leichtes Grün. Genau solche Details machen deine Bilder realistisch.


Typische Fehler und wie du sie vermeidest

  1. Alles gleich hell – wirkt platt. Trau dich, dunkler zu gehen!

  2. Zu harte Übergänge – nutze weiche Verläufe, gerade im Fell.

  3. Lichtquelle ignoriert – dann streut das Licht chaotisch. Immer an eine Richtung halten!

  4. Schatten in Schwarz – denk an Farbstimmungen.


Übung macht Schattenmeister

Mein Tipp: Nimm dir einfache Formen wie Kugeln, Würfel oder Zylinder und male sie mit einer klaren Lichtquelle. Erst wenn du das Prinzip verinnerlicht hast, wird es beim Fell von Hund & Katze leichter.

Oder du schnappst dir ein Foto deines Lieblings und übertreibst beim ersten Versuch ein bisschen mit Licht und Schatten. Lieber zu viel Tiefe als zu wenig.


Fazit: Ohne Licht kein Leben

Licht und Schatten sind die Bausteine deiner Tiermalerei. Sie verwandeln flache Skizzen in lebendige Porträts, die fast aus dem Papier springen. Und glaub mir: Sobald du den Mut hast, Schatten richtig dunkel und Highlights richtig hell zu setzen, wirst du selbst über deine eigenen Bilder staunen.


 

 

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ÜBER DEN AUTOR

Autor

Andreas Stolz

Leidenschaftlicher Naturliebhaber und begeisterter Natur- und Tiermaler mit Pastellkreide

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