Weg mit den 08/15-Fotos - So wählst du Referenzfotos, die Magie entfesseln

 


Wie du Referenzfotos auswählst, die deine Kunst wirklich voranbringen

Wenn du Tierporträts malst, ist dein Referenzfoto dein Fundament – dein Kompass, dein Navigator, dein kleines Stück Wahrheit, das dir zeigt, wie Licht über Fell tanzt, wie Muskeln unter der Haut arbeiten oder wie ein Blick zum Herzöffner wird. Und trotzdem verwenden viele Künstlerinnen und Künstler Fotos, die sie eigentlich ausbremsen. Du kennst das vielleicht: Du fängst voller Energie an zu malen, aber irgendwie wirkt alles flach, das Fell sieht tot aus und die Augen glänzen nicht. Die gute Nachricht? Es liegt meist nicht an dir, sondern am Foto.

Ein gutes Referenzfoto ist kein beliebiger Schnappschuss. Es ist das Fundament, auf dem du dein Meisterwerk aufbaust. Wenn das wackelt, kannst du dich noch so sehr anstrengen – das Ergebnis bleibt mittelmäßig. Deshalb lohnt es sich, genau hinzusehen, bevor du dich entscheidest, was du malen willst.

Warum Referenzfotos so entscheidend sind

Ein Foto kann dich inspirieren oder limitieren. Es kann dir helfen, Details zu verstehen, oder dich mit schlechten Schatten, unklarem Licht und verzerrten Farben in die Irre führen. Das Referenzfoto ist dein Lehrer und dein Modell zugleich – und wie bei einem guten Lehrer lernst du viel mehr, wenn du die richtige Person auswählst.

Gerade in der Tiermalerei ist das entscheidend. Tiere bewegen sich, ihr Fell reflektiert Licht in tausend Richtungen, und ihr Ausdruck ist flüchtig. Ein schlechtes Foto friert zwar den Moment ein, aber es tötet oft die Lebendigkeit. Ein gutes Referenzfoto dagegen erzählt eine Geschichte – und gibt dir genug visuelle Informationen, um sie malerisch weiterzuerzählen.

 

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Licht – der heimliche Star deiner Referenz

Wenn du nur einen einzigen Faktor mitnimmst, dann diesen: Licht ist alles.
Das schönste Motiv kann ruiniert werden, wenn es im falschen Licht aufgenommen wurde. Achte darauf, dass dein Referenzfoto eine klare Lichtquelle hat. Das bedeutet: Du siehst genau, wo das Licht herkommt, wo es auf das Tier trifft, und wo die Schatten entstehen.

Natürliches Licht – am besten weiches Morgen- oder Abendlicht – ist ideal. Es bringt Farbe, Tiefe und Textur hervor. Mittagslicht dagegen ist oft zu hart, es frisst Details und lässt dein Tier flach erscheinen. Wenn du also Fotos selbst machst, geh mit deiner Kamera raus, wenn das Licht goldig wird.

Ein weiteres Warnsignal: Blitzlicht. Das tötet jegliche Stimmung, überbelichtet Reflexe und macht Augen zu weißen Flecken. Kurz gesagt: Wenn das Tier aussieht, als wäre es in einem Verhörraum fotografiert worden – Finger weg.

Ausdruck und Emotion – der Funke, der überspringt

Dein Tierporträt lebt von Emotion. Und diese Emotion beginnt beim Blick. Frag dich also: Spüre ich beim Anschauen des Fotos etwas? Neugier? Ruhe? Stolz? Vielleicht sogar Melancholie? Wenn dich das Foto berührt, stehen die Chancen gut, dass auch deine Malerei das schafft.

Ein Referenzfoto mit einem authentischen Ausdruck zieht den Betrachter später magisch an. Ein neutraler, leerer Blick dagegen lässt dein Porträt leblos wirken – egal wie technisch perfekt du malst.

Tipp: Achte darauf, dass das Foto den Charakter des Tieres zeigt. Ein Labrador darf ruhig etwas albern schauen, ein Wolf sollte Würde und Stärke ausstrahlen. Wenn das Wesen des Tieres schon im Foto steckt, musst du es beim Malen nicht erst mühsam hineininterpretieren.

Perspektive und Komposition – wie du dein Auge führst

Viele unterschätzen, wie stark Perspektive die Wirkung beeinflusst. Ein Foto, das frontal aufgenommen wurde, wirkt oft langweilig. Wenn du dagegen leicht von der Seite fotografierst oder das Tier in Bewegung zeigst, entsteht Spannung und Tiefe.

Die Komposition sollte ausgewogen sein – genug Raum um das Tier herum, aber nicht zu viel Leere. Achte darauf, dass die Blickrichtung nicht aus dem Bild hinausführt. Wenn dein Motiv nach rechts schaut, sollte links etwas mehr Platz sein – das Auge folgt automatisch dieser Richtung.

Auch der Hintergrund spielt eine Rolle: Ein chaotischer Hintergrund lenkt ab, während ein weicher, unscharfer Hintergrund das Tier hervorhebt. Wenn du später ohnehin deinen eigenen Hintergrund malst (was ich dir sehr empfehle!), ist es trotzdem hilfreich, ein Foto mit klarer Formtrennung zu wählen.

Schärfe und Auflösung – Details sind dein Freund

Wenn du Tierporträts realistisch malen willst, brauchst du Details. Die winzigen Farbverläufe im Fell, die Lichtpunkte im Auge, die Struktur der Nase – all das geht verloren, wenn dein Referenzfoto unscharf ist. Wähle deshalb Bilder in hoher Auflösung, bei denen du heranzoomen kannst, ohne dass es pixelig wird.

Bei Fotos aus dem Internet gilt außerdem: Achte auf Urheberrechte! Nur weil ein Bild auf Pinterest auftaucht, heißt das nicht, dass du es verwenden darfst. Es gibt tolle Plattformen wie Unsplash oder Pexels, wo du legale Referenzen findest – oder du machst einfach deine eigenen Fotos. Das hat den Vorteil, dass du dein Motiv so fotografierst, wie du es für deine Malerei brauchst.

Farben – zwischen Realität und Interpretation

Ein gutes Referenzfoto liefert dir verlässliche Farbinformationen. Aber Achtung: Fotos verändern Farben! Ein weißer Hund kann auf dem Foto bläulich wirken, ein braunes Pferd plötzlich rötlich. Das liegt an der Lichtstimmung, der Kamera oder der Nachbearbeitung.

Das heißt: Verlass dich auf das Foto, aber nicht blind. Verwende es als Ausgangspunkt, aber überprüfe, ob die Farben logisch sind. Wenn du weißt, dass das Tier in echt eher cremefarben war, korrigiere das beim Malen. Hier zeigt sich deine künstlerische Freiheit – du bist nicht dazu da, das Foto zu kopieren, sondern seine Wahrheit zu interpretieren.

Mehr als nur Vorlage – dein Referenzfoto als Dialogpartner

Je mehr du mit deinen Referenzen arbeitest, desto mehr wirst du sie als Dialogpartner sehen. Du schaust hin, analysierst, verstehst – und irgendwann beginnst du, weiterzudenken. Du malst nicht mehr einfach nach, du entwickelst. Vielleicht veränderst du die Lichtstimmung, kombinierst zwei Fotos oder fügst Elemente hinzu. Das ist der Moment, in dem du vom Kopisten zum Künstler wirst.

Viele meiner Lieblingsbilder sind aus Kombinationen entstanden: ein Tier von Foto A, die Beleuchtung von Foto B und der Hintergrund von Foto C. Das funktioniert nur, wenn du verstehst, warum du jedes dieser Fotos gewählt hast.

Fazit – Qualität vor Quantität

Wenn du wirklich wachsen willst in der Tiermalerei, dann nimm dir Zeit bei der Auswahl deiner Referenzen. Lass dich nicht von der Menge verführen, sondern suche gezielt nach Qualität. Frag dich bei jedem Foto: Erzählt es etwas? Spüre ich etwas? Ist das Licht klar? Stimmen die Proportionen? Und kann ich genug Details erkennen, um daraus zu lernen?

Ein gutes Referenzfoto ist wie ein Mentor. Es fordert dich heraus, zeigt dir, was du sehen musst, und begleitet dich auf dem Weg zum fertigen Werk. Und irgendwann, wenn du das nächste Mal ein Tier siehst, wirst du automatisch denken: „Das wäre ein geniales Referenzmotiv!“ – und dann weißt du, dass du angefangen hast, wie ein Künstler zu sehen.

 

Liebe Grüße
Andreas

 


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ÜBER DEN AUTOR

Autor

Andreas Stolz

Leidenschaftlicher Naturliebhaber und begeisterter Natur- und Tiermaler mit Pastellkreide

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