Hintergründe gestalten wie ein Profi: So bringst du dein Tierporträt richtig zum Strahlen



Hintergründe gestalten, die Tierporträts so richtig zur Geltung bringen

Stell dir vor, du malst ein Tierporträt mit all deiner Liebe zum Detail – jedes Haar sitzt, das Auge glüht, die Nase glänzt leicht. Und dann… der Hintergrund. Grau. Flach. Irgendwie bäh.

Ja, der Hintergrund ist oft das Stiefkind der Tiermalerei, aber ehrlich gesagt: Er ist das, was dein Tierporträt erst komplett macht. Der Rahmen für die Persönlichkeit deines Motivs, das Echo seiner Stimmung.

Also: Schluss mit langweilig! Heute geht’s darum, wie du waldige, studioartige oder abstrakte Hintergründe so gestaltest, dass dein Tier endlich den Auftritt bekommt, den es verdient.

Warum der Hintergrund dein Tierporträt retten kann

Ein guter Hintergrund ist wie ein Bühnenlicht – er lässt dein Motiv leuchten, ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Er schafft Tiefe, lenkt den Blick, erzählt zwischen den Linien etwas über dein Tier. Wenn du also ein Porträt malst, frag dich: Wo würde dieses Tier wirklich zur Geltung kommen? Welche Stimmung will ich transportieren – Ruhe, Wildheit, Eleganz? Soll der Hintergrund realistisch oder stilisiert wirken? Klingt erstmal nach vielen Entscheidungen, aber keine Sorge – wir hangeln uns gleich durch drei starke Stilrichtungen, mit denen du experimentieren kannst.

Waldige Hintergründe – Natur pur mit Tiefe und Atmosphäre

Ein waldiger Hintergrund ist perfekt, wenn du deinem Tier etwas Natürlichkeit und Freiheit mitgeben willst. Ideal für Hirsche, Füchse, Eulen oder Hunde mit Outdoor-Spirit. 🌲

Farbwahl: Greif zu gedämpften Grüntönen, Moos, Ocker, dunklem Braun. Kein grelles Grün, wir malen keinen Comic-Dschungel. 😉

Lichtführung: Lass Lichtstrahlen zwischen Bäumen durchblitzen oder schemenhaftes Blattwerk andeuten. Das erzeugt Tiefe ohne Ablenkung.

Technik: Arbeite mit weichen Übergängen im Hintergrund, du willst Atmosphäre, keine scharfen Kanten.

Extra-Tipp: Achte darauf, dass dein Tier farblich nicht im Hintergrund versinkt. Ein leicht kühler oder wärmerer Ton im Fell hebt es sofort hervor.

Ein Beispiel: Ein Reh mit hellem Fell vor einem leicht nebligen, waldigen Hintergrund, das wirkt poetisch, ohne kitschig zu sein. Du riechst fast das feuchte Moos.

Studioartige Hintergründe – edel, schlicht, fokussiert

Ein studioartiger Hintergrund ist das Gegenteil vom Wald: reduziert, elegant, fast wie ein Portraitshooting. 🖤 Perfekt für Katzen, Pferde oder Hunde mit Charakter – hier steht das Tier als Persönlichkeit im Rampenlicht.

Farben: Denk an neutrale oder leicht getönte Hintergründe – Grau, Beige, Dunkelblau, Aubergine.
Licht: Arbeite mit einem sanften Verlauf von hell zu dunkel, z. B. diagonal oder radial. Das lässt den Kopf des Tiers „heraustreten“.

Technik: Mit Pastellkreide kannst du herrlich weiche Übergänge wischen, Finger, Schwämmchen oder Tortillon wirken Wunder.

Stimmung: Studiohintergründe wirken oft ruhig und edel. Kombiniert mit scharfer Fellzeichnung ergibt das einen richtigen Wow-Kontrast.

Das Spannende: Solche Hintergründe lenken den Blick gezielt auf das Gesicht und die Augen, das emotionale Zentrum deines Porträts.

Abstrakte Hintergründe – kreativ, mutig, unverwechselbar

Und jetzt kommt der Spaßteil! 🎉 Wenn du keine Lust auf Realismus hast, aber trotzdem Stimmung transportieren willst, sind abstrakte Hintergründe deine Spielwiese.

Farbpsychologie: Überlege, was dein Tier ausdrücken soll. Ein roter Hintergrund wirkt kraftvoll, ein blauer ruhig, ein gelber freundlich.

Formen & Texturen: Du kannst mit großen, weichen Flächen, Sprenkeln, diagonalen Bewegungen oder sogar Spachtelstrukturen arbeiten.

Balance: Achte darauf, dass der Hintergrund nicht mit dem Tier konkurriert. Wenn du wilde Formen nutzt, halte die Farben dezent – oder umgekehrt.

Mut zur Lücke: Lass Raum zum Atmen. Ein abstrakter Hintergrund wirkt am besten, wenn du bewusst Leerstellen lässt.

Ein Beispiel: Ein schwarzer Labrador vor einem vibrierenden Türkis mit leichten Wischbewegungen, das schreit förmlich:

„Modernes Tierporträt mit Charakter!“

Wie du den passenden Stil findest

Frag dich bei jedem neuen Porträt: Was will ich erzählen? Ein Hintergrund ist keine Pflichtübung, sondern ein Teil deiner Geschichte. Ein Wolf braucht keine Blumenwiese, eine Katze kein Nebelmeer – und ein Huhn vielleicht einfach nur einen strukturierten, hellen Pastellverlauf. 😄 Wenn du magst, probier’s mal aus: Male dasselbe Tier dreimal – einmal waldig, einmal studioartig, einmal abstrakt. Du wirst staunen, wie unterschiedlich das Tier wirkt, obwohl du nichts an seinem Gesicht änderst.

Farbharmonie ist alles

Ein häufiger Fehler (und Klassiker bei Anfängern): Hintergrund und Fell „beißen“ sich farblich. Tipp: Such dir Komplementärfarben oder analoge Farbtöne – also Farben, die harmonieren oder spannenden Kontrast erzeugen.

Ein goldenes Fell (z. B. Labrador) liebt ein kühles, graublaues Umfeld. Ein schwarzes Pferd strahlt vor warmem Beige oder sanftem Ocker. Wenn du dir unsicher bist, halt einfach mal die Pastellkreiden nebeneinander und geh ein paar Schritte zurück. Dein Auge weiß mehr, als du denkst. 👀

Zum Schluss: Spiel, Spaß und Hintergrundliebe

Ein Tierporträt ist immer eine Liebeserklärung an das Tier – aber der Hintergrund ist die Bühne, auf der es glänzen darf.

Also gönn dir das Experiment! Teste Farbstimmungen, Schichten, Verläufe. Manchmal entsteht aus einem vermeintlich „versemmelten“ Hintergrund genau der Look, der dein Porträt einzigartig macht.

Mach’s mutig, mach’s bewusst – und dein Tier wird dich dafür anlachen (zumindest auf dem Papier 😉).

 

 

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ÜBER DEN AUTOR

Autor

Andreas Stolz

Leidenschaftlicher Naturliebhaber und begeisterter Natur- und Tiermaler mit Pastellkreide

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