Es gibt diese Tage – du sitzt vor deinem Pastellbild, der Kaffee ist heiß, das Papier perfekt vorbereitet, und doch... nichts. Die Muse hat offenbar Urlaub genommen, dein innerer Kritiker ist dafür hellwach, und du fragst dich, warum du das eigentlich alles machst. Willkommen im Club! Jeder Künstlerin kennt diese Phasen. Aber das Gute: Kreative Flauten sind kein Zeichen von Versagen. Sie sind ein Teil des künstlerischen Prozesses. Und sie gehen wieder vorbei – wenn du weißt, wie du sie klug nutzt.
Das Erste, was du tun kannst, ist: aufhören, dagegen anzukämpfen. Klingt paradox, oder? Aber Druck ist der Tod jeder Kreativität. Wenn du dich zwingst, jetzt „endlich wieder was Schönes zu malen“, entsteht nur Frust. Kreative Flauten sind wie kleine Pausen für dein Gehirn. Es verarbeitet, was du gelernt hast. Es sortiert Eindrücke, Farben, Ideen. Und ja, manchmal sieht das von außen aus, als würdest du „nichts tun“. In Wahrheit passiert ganz viel.
Erlaub dir, diese Phase zu haben. Sag dir: „Okay, gerade läuft’s nicht – und das ist in Ordnung.“ Allein das nimmt enormen Druck raus. Oft reicht schon dieser Perspektivwechsel, um wieder locker zu werden.
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Wenn du dich verloren fühlst, geh zurück zum Anfang. Warum hast du angefangen zu malen? War es die Liebe zu Tieren, das Gefühl von Ruhe, wenn du Farben mischst, oder die Magie, wenn aus Pastellstaub plötzlich ein lebendiger Blick entsteht?
Mach dir das wieder bewusst. Schau alte Werke an – auch die „schlechten“. Sie zeigen, wie weit du gekommen bist. Lies Kommentare unter deinen Posts, die dich damals stolz gemacht haben. Oder erinnere dich an den Moment, als du dein erstes realistisches Tierauge geschafft hast und dachtest: „Wow, ich kann das wirklich!“
Diese Erinnerungen sind pure Motivation. Sie holen dich zurück zu deinem „Warum“. Und das ist viel stärker als jede To-do-Liste.
Wenn du in einer kreativen Flaute steckst, ist der größte Fehler, gleich wieder ein riesiges Projekt anzufangen. Ein detailreiches Pferdeporträt oder ein komplexer Hund im Gegenlicht ist jetzt vielleicht nicht das Richtige.
Mach’s kleiner. Male nur ein Auge. Oder eine Fellstruktur. Oder spiel einfach mit Farben und Formen – ohne Ziel. Nimm dir vor: „Ich male heute nur 15 Minuten.“ Oft wirst du feststellen, dass du dann doch eine Stunde weitermalst, weil der Druck weg ist. Kleine Erfolge bringen Schwung zurück. Und mit jedem kleinen Pinselstrich (oder Pastellwischer) wächst auch dein Selbstvertrauen.
Wenn gar nichts geht, ist es Zeit, neue Impulse zu suchen. Und nein, das bedeutet nicht, drei Stunden auf Pinterest zu versinken. Inspiration entsteht nicht beim Scrollen, sondern beim Erleben. Geh spazieren. Beobachte, wie das Licht auf dem Fell eines Hundes glitzert oder wie sich Federn im Wind bewegen. Mach Fotos, sammle Eindrücke, zeichne schnelle Skizzen.
Oder besuche eine Ausstellung, auch wenn’s keine Tierkunst ist. Manchmal bringt dich eine völlig andere Richtung auf neue Ideen. Inspiration ist überall – du musst nur wieder offen dafür werden.
Und ein Geheimtipp: Hör Musik beim Malen. Rhythmus, Emotionen, Melodie – das alles kann direkt in deine Striche übergehen. Plötzlich malt sich das Gefühl von selbst.
Perfektionismus ist einer der größten Kreativitäts-Killer. Wenn du ständig denkst „Das muss gut werden“, wird’s meistens gar nichts. Erlaube dir, schlechte Bilder zu malen. Bilder, die du nie zeigen wirst. Bilder, die du später vielleicht zerreißt.
Denn genau da liegt die Freiheit. Wenn du dir erlaubst, Mist zu machen, öffnet sich der Raum für Neues. Große Künstler haben unzählige Skizzen, Entwürfe und Fehlversuche hinter sich. Aber niemand redet darüber. Also: Trau dich, zu experimentieren, ohne Erwartung.
Oft passiert das Magische genau dann, wenn du einfach spielst – und nicht planst.
Kreativität liebt Routine. Klingt langweilig, ist aber wahr. Wenn du regelmäßig malst, egal ob du inspiriert bist oder nicht, trainierst du dein Gehirn auf „Flow-Modus“.
Mach das Malen zu einer Gewohnheit, wie Zähneputzen. Jeden Tag ein bisschen – und sei es nur ein Farbverlauf oder eine Skizze. So baust du kreative Ausdauer auf. Motivation kommt oft nach dem Tun, nicht davor. Also fang an – und die Lust folgt.
Ein Trick: Mach dir feste Rituale. Zum Beispiel: Kerze an, Musik an, Pastelle raus. Dein Gehirn lernt schnell: „Ah, jetzt ist Malzeit.“ Und schon schaltet es um.
Kreative Flauten werden schlimmer, wenn du dich isolierst. Sprich mit anderen Künstler*innen. In Foren, in Malkursen oder Social Media-Gruppen. Jeder hat diese Phasen. Und allein zu hören, dass du nicht allein bist, kann Wunder wirken.
Zeig dein unfertiges Werk, hol Feedback oder lach einfach gemeinsam über die typischen Mal-Pannen („Warum sieht mein Hund aus wie ein Lama?!“). Humor ist die beste Medizin gegen kreative Selbstzweifel.
Manchmal liegt es gar nicht an dir, sondern an deiner Umgebung. Zu voll, zu laut, zu unordentlich – all das blockiert. Mach dein Atelier oder deinen Maltisch zu einem Ort, an dem du dich wohlfühlst.
Ein bisschen Musik, gute Beleuchtung, vielleicht ein Duft, der dich entspannt – das wirkt Wunder. Und ja, manchmal hilft sogar Aufräumen. Ein klarer Tisch schafft oft einen klaren Kopf.
Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, probier was Neues. Eine neue Technik, ein neues Medium, ein anderer Stil. Lern etwas, das dich reizt. Zum Beispiel: Wie man Fell noch realistischer darstellt, wie Licht auf nassem Nasenleder wirkt oder wie du Tieraugen wirklich zum Strahlen bringst.
Neues Wissen erzeugt Neugier – und Neugier ist die beste Motivation.
Kleine Lernaufgaben sind wie Booster-Shots für deine Kreativität. Du wächst – und plötzlich willst du das Gelernte direkt ausprobieren.
Kreative Flauten gehören dazu. Sie sind wie Regen für die Natur – nervig, aber notwendig. Du musst nicht immer in Höchstform sein. Manchmal ist Nichtstun das Beste, was du tun kannst.
Und wenn du wieder loslegst, wirst du merken: Deine Pause war gar keine. Du bist gewachsen, hast neue Ideen und spürst wieder, warum du dieses kreative Leben gewählt hast.
Künstlerische Motivation ist kein Dauerfeuer. Sie pulsiert. Mal brennt sie hell, mal glimmt sie nur. Aber sie verlischt nie ganz – solange du dranbleibst, liebevoll mit dir umgehst und dich erinnerst, warum du überhaupt malst.
Also: Atme durch, lächle über deine Flaute – und nimm den Pinsel (oder dein Pastell) einfach wieder in die Hand. Auch wenn’s nur für fünf Minuten ist. Denn genau da beginnt der Flow.
ÜBER DEN AUTOR

Andreas Stolz
Leidenschaftlicher Naturliebhaber und begeisterter Natur- und Tiermaler mit Pastellkreide
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